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Technisches Hilfswerk bildet Feuerwehr aus

Das Abstützen und Aussteifen von Gebäuden und Gräben gehört zu den Aufgaben des Technischen Hilfswerks. Aber auch die Feuerwehr arbeitet immer wieder an Einsatzstellen, an denen Gebäude oder Gebäudeteile beschädigt sind, die abgestützt werden müssen, damit die Feuerwehrleute gefahrlos in diesen Bereichen arbeiten können. Auch Unfälle in Gräben und Baugruben sind keine Seltenheit, und hier muss die Einsatzstelle ebenfalls entsprechend gesichert werden, damit sich die Helfer nicht selbst in eine unkalkulierbare Gefahr begeben.

Foto: THW Ludwigsburg

Im Landkreis Ludwigsburg verlassen sich die Feuerwehren jedoch nicht nur auf das Angebot der Landeswehrschule, um Ihre Feuerwehrangehörigen weiterzubilden. Die ehrenamtlichen Führungskräfte im Landkreis organisieren selbst gemeindeübergreifende Lehrgänge. Einer dieser Kreislehrgänge trägt den Namen „Bauunfall“ und beschäftigt sich mit dem Thema Abstützen und Aussteifen.

Dieser Lehrgang soll aber nicht nur auf dem Gelände des Technischen Hilfswerks in Ludwigsburg stattfinden, sondern auch die Ausbilder werden zum Teil vom THW sein. Am 05. und 06. Oktober fand der Pilotlehrgang statt. Hierbei ging es darum, den Kommandanten und Zugführern der Feuerwehren aus dem Landkreis Ludwigsburg die Lehrgangsinhalte vorzustellen und alle Stationen auch gemeinsam auszuprobieren.

So versammelten sich am Freitag und Samstag sieben Führungskräfte der Feuerwehren und fünf THW-Führungskräfte auf dem Übungsgelände des Technischen Hilfswerks in Ludwigsburg-Grünbühl und arbeiteten - nach einer kurzen theoretischen Einführung mit den Themen Aufbau, Organisation und Alarmierung des Technischen Hilfswerks, Grundlagen der Baukunde und Möglichkeiten von Abstützungen - bei den praktischen Stationen Hand in Hand.

Im Brandhaus wurde die Decke eines Raumes mit Holz und Stahlsprießen abgestützt. Hier zeigten sich auch schnell die praktischen und zeitlichen Vorteile der Stahlsprieße, die beim THW in Ludwigsburg vorhanden sind. So kann der Einsturz einer Decke, die z.B. von anderen eingestürzten Gebäudeteilen beschwert ist, schnell und effektiv verhindert werden, damit die Einsatzkräfte bei der Durchführung von Bergungs- und Rettungsarbeiten nicht gefährdet werden.

Anschließend stützten die Einsatzkräfte beider Organisationen die Wand der Fahrzeughalle mit so genannten Strebstützen ab. Schon das genaue Zuschneiden der Hölzer in verschiedenen Winkeln erfordert Erfahrung und Feingefühl. Wenn die Stützen aber stehen, verhindern sie das Einstürzen einer Fassade, die z.B. durch einem Brand oder einem Verkehrsunfall beschädigt wurde.

Im Rohrgraben auf dem THW-Gelände wurden dann die Wände des Grabens mit einem Bohlenverbau abgestützt. Diese Arbeiten werden z.B. erforderlich, wenn bei Erdarbeiten ein Graben, der nicht entsprechend gesichert war, einstürzt.

Schließlich standen auch noch das Sichern von Einsatzkräften mit dem Rettungsgurt und verschiedenen Leinen und Seilen sowie das Sichern von Leitern in unterschiedlichen Situationen auf dem Ausbildungsplan. Damit werden bei Einsätzen, bei denen die Gefahr besteht, dass Helfer z.B. von beschädigten Gebäuden abstürzen oder in Gräben stürzen, die Einsatzkräfte gesichert.

Am Ende des zweitägigen Kreislehrgangs war das Fazit klar: Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Technischem Hilfswerk im Landkreis Ludwigsburg funktioniert, und die gemeinsame Ausbildung verbessert das Wissen aller Beteiligten. Deshalb werden nach diesem erfolgreichen Pilotlehrgang auch ab dem nächsten Jahr regelmäßig Feuerwehrkreislehrgänge zum Thema „Bauunfall“ in Zusammenarbeit mit dem THW stattfinden.


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