Gut gerüstet - THW Ludwigsburg übt mit dem Einsatzgerüstsystem

Das Einsatz-Gerüstsystem (EGS) ist ein Baukasten mit vielen Variationsmöglichkeiten. Um diese im Einsatz schnell und sicher anwenden zu können, übten die Helfer des Ortsverbandes Ludwigsburg den Umgang damit an den beiden letzten Ausbildungsdiensten.

Foto: THW Ludwigsburg

Schon wenige Bauteile des EGS lassen sich zu unterschiedliche Konstruktionen kombinieren. Dies war Inhalt der Ausbildung „Retten aus Höhen und Tiefen“ mit dem EGS.

Um Material und Personen an Türmen oder Hausfassaden auf- oder abzulassen, können mit dem EGS Ausleger-Konstruktionen erstellt werden. Besonders wichtig ist das, falls ein Transport durch die üblichen Wege, wie z.B. Treppenhäuser nicht mehr möglich ist, oder die Anfahrt mit Hubrettungsfahrzeugen, wie z.B. den Drehleiterfahrzeugen der Feuerwehr, unmöglich ist.

Weitere Aufbauvarianten sind der Dreibock und der Mastkran. Mit dem Dreibock ist es möglich, Personen durch Deckenöffnungen oder aus Schächten zu retten. Der Maskran als überdimensionales A erlaubt ein präzises Manövrieren von Personen und Lasten über eine Kante hinweg, z.B. in eine tiefe Baugrube. Abgespannt ist der Mastkran nach hinten durch einen mit Muskelkraft bedienten Mehrzweckzug mit Stahlseil.

Der zweite Teil der EGS-Ausbildung behandelte größere Konstruktionen. An zwei Stationen wurden der Aufbau einer Wandabstützung sowie der Bau eines Fußgängersteges geübt.

Die Schrägwandabstützung wird verwendet, um Hauswände nach Bränden, Explosionen oder Erdbeben vor dem Einsturz zu bewahren und sicher zu verankern. Das erlaubt sowohl die Brandermittlung, Sicherung von Straßen und Fußwegen, aber auch die Sanierung von erhaltenswerter Bausubstanz. Durch das Raster des Gerüstsystems kann dies auch an komplizierte Grundrisse und Fassaden angepasst und durch Plattformen, Treppen und Zugängen erweitert werden.

An der zweiten Station wurde der Aufbau eines stützenfreien Fußgängersteges über einen Abgrund oder Fluss geübt. Dazu wurde ohne Einsatz eines Kranes der Steg mit Hilfe eines Gegengewichtes freitragend über 9 m von einem Ufer an das andere gebaut. Um die THW-Helfer vor dem Absturz in die Tiefe zu bewahren, sicherten sich diese mit Gurten an den bereits tragfähigen Gerüstteilen.

Die beiden Bergungsgruppen - ergänzt durch die neuen THW-Helfer der Grundausbildung - meisterten die Ihnen gestellten Aufgaben trotz Sommerhitze motiviert und mit großer Geschicklichkeit.

Die hierbei gesammelten Erfahrungen und Fähigkeiten kommen nicht nur den Helfern, sondern auch der der Bevölkerung im Landkreis Ludwigsburg zu Gute, die sich im Ernstfall auf ihre Rettungskräfte verlassen kann.

Parallel übte der Nachwuchs aus der Jugendgruppe das Retten und den sachgemäßen Transport von verletzten Personen aus Schadensstellen. Die Kinder und Jugendlichen werden durch die regelmäßigen Ausbildungsdienste an die Aufgaben und die Gerätschaften des THW herangeführt.

Der nächste Ausbildungsdienst findet am 20. August von 8 – 17 Uhr statt.


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