Kurz zuvor haben im Landkreis Ludwigsburg schwere Unwetter zahlreiche Einsätze der Feuerwehren erforderlich gemacht. Neben umgestürzten Bäumen und vollgelaufenen Kellern mussten auch mehrere Straßen wegen Überflutung gesperrt werden. Besonders schlimm traf es den kleinen Ort Wolfsölden nahe Affalterbach: Eine Geröll- und Schlammlawine verwüstete Teile des Dorfes und versperrte den Zufluss der historischen Wassermühle. Die aufgestauten Wassermassen drohten das denkmalgeschützte Gebäude zu unterspülen und zum Einsturz zu bringen. Für die Beseitigung der Geröllmassen wurde daher von der Leitstelle der Feuerwehr das Technische Hilfswerk Ludwigsburg alarmiert.
Für die neun Helfer bedeutete dies natürlich: Das Zeltlager fällt ins Wasser, denn ein Einsatz geht vor. Mit Sondersignal machten sie sich sofort auf den Weg zurück nach Ludwigsburg. Dort wurden schnell die Fahrzeuge gewechselt und einsatzbereit gemacht. Verstärkt mit weiteren Helfern rückte das Technische Hilfswerk Ludwigsburg zum Einsatz nach Wolfsölden aus.
An der Einsatzstelle angekommen, bot sich den Ludwigsburger Helfern ein Bild der Verwüstung: Das gesamte Gelände rund um die Wolfsöldener Mühle war von einer rund zehn Zentimeter hohen Schlammschicht bedeckt. Die Gerölllawine verstopfte den Mühlenzufluß und staute die durch die Regengüsse stark gestiegenen Wassermassen auf. Diese bahnten sich daher ihren eigenen Weg und bedrohten das Mühlengebäude.
Der über die Ufer getretene Mühlbach konnten durch schnell angelegte Entlastungsabflüsse umgeleitet werden. Dadurch wurde die weitere Beschädigung des bedrohten Gebäudes vorerst verhindert. Um die Gefahr endgültig abzuwenden, legten die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks den Wasserzufluss in mühsamer Handarbeit wieder frei. Dazu kämpften sich die Helfer mit Schaufeln und Spaten durch den knietiefen Schlamm. Für die Beseitigung großer Felsbrocken wurden die Räumgruppe des Ortsverbandes Stuttgart mit ihrem schweren Räumgerät zur Unterstützung angefordert.
Die Räumarbeiten dauerten bis tief in die Nacht. Insgesamt waren rund dreißig Helfer des THW im Einsatz. Für die Verpflegung der Einsatzkräfte sorgte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) aus Affalterbach.