Nach ungewöhnlich langanhaltenden Schneefällen ist das THW mit anderen Hilfsorganisationen im Berchtesgadener Land seit Dreikönig 2019 im Einsatz. In fünf bayerischen Landkreisen wurde wegen der großen Zahl an Einsätzen der Katastrophenfall ausgerufen. Auf Grund weiterer starker Schneefälle wurden am vergangenen Samstag mehrere Baufachberater aus Baden-Württemberg nach Bayern entsandt, um die im Einsatz befindlichen Baufachberater zu verstärken und abzulösen.
Die Aufgabe des Baufachberaters aus Ludwigsburg bestand in der Unterstützung der örtlichen Einsatzleitung der freiwilligen Feuerwehr in Ramsau. Zur Beurteilung der Tragfähigkeit der Dächer wurden Schneelastmessungen durchgeführt und die Dachstruktur bewertet.
Dabei wurden die zu untersuchenden Gebäude in drei Kategorien eingeteilt: Von Kategorie 3 - kein Handlungsbedarf - und Kategorie 2 - zeitnahes Schneeräumen des Daches - bis hin zu Kategorie 1 - Gefahr im Verzug - wurden insgesamt 30 Gebäudedächer beurteilt und über 20 Schneelastmessungen durchgeführt.
Entsprechend der Empfehlungen unseres Baufachberaters organisierte die Einsatzleitung eine zeitnahe Schneeräumung durch Feuerwehr, THW oder Kräfte der Bundeswehr bzw. Polizei.
Die Anfahrt der oft abgelegenen Häuser zwischen 800 und 1100 Metern über Meeresspiegel gelang oft nur mit Gleitschutzketten oder unter Zuhilfenahme eines Kettenfahrzeugs der Bergwacht Ramsau.
Trotz der nachlassenden Schneefälle bleibt die Lage in der Alpenregion angespannt, da es durch den vielen Schnee vielerorts zu plötzlichen Schneerutschungen und Lawinen kommen kann.
Aktuell sind noch mehrere tausend Helfer von Feuerwehr, THW, der Sanitätsdienste, Bergwacht, Polizei und Bundeswehr im Einsatz. Der Einsatz der zwei Ludwigsburger Helfer endete am gestrigen Mittwoch. Sie kehrten wohlbehalten in den Ortsverband zurück.