Kreisbrandmeister Arnd Marquardt ergriff die Initiative und das Breuningerland und die Firma IKEA veranstalteten zusammen mit dem Arbeitersamariterbund (ASB), der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), der Deutschen Rettungsflugwacht (DRF), dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), der Freiwilligen Feuerwehr, dem Malteser Hilfsdienst (MHD) und dem Technischen Hilfswerk (THW) den Tag der Helfer. Über 500 fast ausschließlich ehrenamtlich tätige Helfer und Retter waren an diesem Tag auf dem Parkplatz des Breuningerlandes und auf dem Außengelände der Firma IKEA im Einsatz.
Nicht nur der Tag der offenen Tür in den Einkaufszentren lockte trotz des wechselhaften Schauerwetters zahlreiche Besucher ins Tammerfeld zu einem sonntäglichen Familienausflug. Vor allem die umfangreiche Fahrzeug- und Geräteschau mit verschiedenen Vorführungen und die große Übung am Nachmittag, bei der gezeigt wurde, wie bei einem Verkehrsunfall die Rettungskräfte Hand in Hand arbeiten, war das Ziel der über 20.000 Besucher.
Besonders der Rettungshubschrauber der Deutschen Rettungsflugwacht war als Fotomotiv heiß begehrt. Für besonderes Staunen unter den Zuschauern sorgte auch der 44 Meter hohe Teleskopmast der Werksfeuerwehr der Firma Bosch. Geduldig beantworteten die Wehrleute neugierige Fragen zur Ausrüstung ihrer Fahrzeuge.
Das THW beteiligte sich sowohl an der Modenschau mit Einsatzkleidungen und Schutzausrüstungen als auch an der Übung. Das THW aus Bietigheim-Bissingen war mit seinem geländegängigen MAN-LKW mit Kran dafür verantwortlich, dass die Autowracks von der Einsatzstelle entfernt wurden.
Der Ortsverband Bietigheim-Bissingen zeigte außerdem seine Fachgruppe Wassergefahren, die mit ihren verschiedenen Booten beispielsweise bei Hochwassereinsätzen einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung leistet. Bei der Fahrzeugausstellung wurde der Gerätekraftwagen I und das neue 40 Kilowatt-Notstromaggregat mit Lichtmast vorgestellt.
Aus Backnang war die Fachgruppe Ortung mit ihrem technischen Ortungsgerät vor Ort, das bei der Suche nach vermissten Personen (beispielsweise nach Gasexplosionen oder Erdbeben) eingesetzt wird.
Der Ortsverband Ludwigsburg zeigte nicht nur den Gerätekraftwagen I, die „Allzweckwaffe“ des THW. Auch die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen war mit Hochleistungspumpen, die in einer Minute zwischen 500 und 5.000 Liter Schmutzwasser abpumpen, vertreten. Insgesamt kann die Fachgruppe mit ihrer gesamten Ausstattung mehr als 30.000 Liter Wasser (entspricht etwa dem Volumen eines Tanklastzugs) in nur einer Minute pumpen. Vor allem beim Jahrhunderthochwasser 2002 zeigten die Helfer, was das THW mit seiner Ausstattung leisten kann.
Die ebenfalls ausgestellte 160 Kilowatt-Netzersatzanlage der Fachgruppe Elektroversorgung, mit der bis zu 70 Haushalte im Notbetrieb versorgt werden können, erinnerte viele Besucher an den Stromausfall in Nordrhein-Westfalen im letzten Jahr, bei dem auch diese Netzersatzanlage mit THW-Helfern aus Ludwigsburg im Einsatz war.
Außerdem kam der erst kürzlich beschaffte so genannte Powermoon® zum Einsatz. Er sorgt für ein gleichmäßiges, angenehmes und nahezu blendfreies Licht, wodurch der passierende Straßenverkehr nicht durch grelles Flutlicht gestört oder gefährdet wird. Die 1.000 Watt starke Metalldampflampe ermöglicht tageslichtähnliche Lichtverhältnisse (praktisch ohne Schatten) in einem Radius von 25 Metern.
Auch die THW-Jugend aus Ludwigsburg stellte sich vor. Die Junghelfer hatten ausschließlich aus Hölzern und Leinen einen Klettersteg gebaut. Solche Stege werden im THW auch bei Einsätzen zur Überwindung von Hindernissen eingesetzt.
Viele Besucher zeigten sich begeistert und teilweise auch überrascht von der Vielzahl der Geräte und Einsatzmöglichkeiten des Technischen Hilfswerks. Am Ende des Tages freuten sich alle drei Ortsverbände über den guten Zuspruch von Interessierten.